Ecke des Sälis mit Biedermeier-Möbeln, antiken Büchern und Ahnengemälden

Erfassen, pflegen, zugänglich machen – das Projekt zum Erhalt der Lebensspuren

Vor einem halben Jahrhundert lagen die Lebensspuren der Familie Bühler noch unsortiert in den oberen Stockwerken des Oberhauses. In den Siebzigerjahren begann meine Grossmutter Rosmarie Bühler, die Lebensspuren zu sortieren, zu dokumentieren und zu präsentieren. Mit der Hilfe ihres Manns Albert, ihrer Kinder Annemarie und Stefan sowie weiteren Personen pflegte sie in den kommenden dreissig Jahren die Sammlung und machte sie mit Führungen für Gruppen und Privatpersonen zugänglich.
Edith Werffeli öffnet den Aussteuerschrank in der Seifenkammer

Eine Projektleiterin für den Erhalt der Lebensspuren

Bereits bei der Gründung der Stiftung Erhalt Lebensspuren Oberhaus war uns klar, dass wir professionelle Hilfe brauchen würden, um die Lebensspuren zu erhalten. In der Familie Bühler verfügt niemand über das Knowhow und die Erfahrung, die es braucht, um die Lebensspuren so zu pflegen und aufzubereiten, dass sie sich auf Dauer halten und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden können.
Schachteln mit Postkarten in einem Regal

Lebensspuren im Zwischenarchiv

Im November 2021 haben wir vom Staatsarchiv, zusammen mit Stefan und Jonas Bühler, den «zweidimensionalen» Teil der Lebensspuren, der langfristig erhalten werden soll, eingepackt und nach Zürich überführt. Dabei handelt es sich um Akten, Bände, Hefte, Pläne, Urkunden, Fotos und weitere Dokumente zur Geschichte des Oberhauses und der damit verbundenen Familienmitglieder.
Klavier der Marke Feurich in der oberen Stube

Drei Tasteninstrumente, drei Geschichten

Neben ein paar kleineren Instrumenten befinden sich auch drei Tasteninstrumente im Bestand des Oberhaushofs. Das letzte kam erst vor wenigen Tagen an, seine Geschichte ist aber von Beginn weg mit dem Oberhaushof verbunden. Es handelt sich dabei um einen Bechstein-Flügel aus den 30er-Jahren. Dieser steht nun im neuen Aufenthaltsraum im Waschhaus. Der Flügel wurde ursprünglich von meiner Grosstante Berta Bühler gekauft. Was sie darauf gespielt hat und wie gut sie gespielt hat, weiss ich nicht.

Zeichnung eines Tribelhorn-Elektroautos mit offenem Verdeck

Elektroautos «made in Feldbach»

Im letzten Blogbeitrag haben wir die Geschichte der Brauerei Hürlimann aufgerollt, die in Feldbach ihren Anfang nahm. Einige Jahre nachdem die Brauerei ihren Betrieb in Feldbach eingestellt hatte, wurden die Gebäude von Albert Tribelhorn übernommen, einem Pionier der Elektromobilität.
Fassade des Stammhauses der Brauerei Hürlimann in Feldbach

Ein Müller und ein Hochstapler eröffnen eine Brauerei

Im Jahr 1836 gründete Hans-Heinrich Hürlimann zusammen mit zwei Freunden in Feldbach eine Brauerei. Hürlimann war der Besitzer der Mühle in Feldbach, die ursprünglich der Familie Bühler gehört hatte, und ein Cousin mütterlicherseits von Johann Jakob Bühler, der zu dieser Zeit im Oberhaus lebte. Als Müller verstand Hans-Heinrich Hürlimann wenig vom Bierbrauen.
Ein antiker Pferdeschlitten und eine antike Kutsche mit Lederverdeck

Winterfestes Luxusgefährt

Drei der grössten Objekte, die zu den Lebensspuren gehören, stehen im grossen Raum im unteren Bereich der Trotte, wo früher Wein gepresst wurde. Dort thronen sie auf einem hölzernen Podest: zwei elegante Kutschen mit Verdeck – sogenannte «Chaisen» – und ein Pferdeschlitten.
Nummerierte und gestapelte Umzugskarton stehen für den Abtransport bereit

Lebensspuren entfernen, um sie zu erhalten

In den letzten Tagen herrschte reges Treiben im Oberhaus. Früh am Montagmorgen fuhr ein Lastwagen vor und lud rund einhundert Kartonschachteln aus, die sodann auf die unteren drei Stockwerke des Oberhauses verteilt wurden. In diese Schachteln verpackten wir in den folgenden drei Tagen diverse Bücher, Briefe, Hefte, Pläne und weitere Schriftstücke aus dem Bestand der Lebensspuren.
Teilnehmende des Abendspaziergangs auf dem Hofplatz des Oberhaushofs

Das Buch (9): Wie das Buch entstanden ist

50 Interessierte aus Feldbach und Hombrechtikon, Rapperswil, Stäfa, Küsnacht, Illnau, Winterthur und Wald kamen auf den Abendspaziergang durch Feldbach, organisiert von der Bibliothek Hombrechtikon. Es war die erste Veranstaltung der Bibliothek, die unterwegs stattfand und kein fertiges Buch präsentierte, sondern das Entstehen der Publikation «Mutters Museum. Das Oberhaus und die Oberschicht am Zürichsee».
Tonflasche als Vase für Ährenstengel

Dekorative Heilwasserflaschen

In einem Schrank im zweiten Stock des Oberhauses fanden wir vor einer Weile eine ganze Reihe alter Keramikflaschen. Diese Flaschen enthielten einmal Heilwasser aus dem Emser Kränchen, einer Heilwasserquelle in Bad Ems, einem Kurort im deutschen Rheinland. Das Wasser aus dieser Quelle enthält zahlreiche Salze und gilt als heilsam bei Erkrankungen der Atemwege und Bronchien.
Kinderkochherd mit Pfannen und Kamin, im Hintergrund ein Buch mit dem Titel «Hausmütterchens Kochschule»

So spielt die angehende Hausmutter

Zu den zahllosen Gegenständen aus früheren Generationen, die meine Grosseltern Albert und Rosmarie Bühler thematisch sortiert in den Räumen des Oberhauses ausgestellt haben, gehören auch Kinderspielsachen für Jungen und Mädchen. Anhand dieser Gegenstände lassen sich einige interessante Aspekte zur Geschichte des Spiels betrachten.
Pfahlbauhäuser auf Stelzen an einem Seeufer

Pfahlbauten in der Feldbacher Bucht

In Feldbach hatten sich bereits lang vor der ersten urkundlichen Erwähnung des Orts im neunten Jahrhundert Menschen niedergelassen. Die ersten, von denen wir heute wissen, richteten sich hier zwischen 4'000 und 2'000 vor Christus ein. Es waren Pfahlbauer, die in der Bucht vor Feldbach wechselnde Hüttendörfer errichteten.
Blumen-Velo vor Aussicht auf Feldbacher Bucht

Der Garten im Wandel der Zeit

Auf der Südseite des Oberhauses befindet sich eine rechteckige Rasenfläche, die gegen aussen durch ein Band von Blumenbeeten begrenzt wird. Rundherum senkt sich das Gelände gegen die Felder ab, der Garten verläuft jedoch ebenerdig zur Grundfläche des Oberhauses und wird gegen Süden von einer Mauer abgesichert.
Steintafel mit den Wappen der Familien Bühler und Heusser und der Jahreszahl 1743

Ein Wappen für Feldbach

Über der Haustür auf der Nordseite des Oberhauses prangen zwei Wappenschilde auf einer schwarzen Steinplatte. Der linke ist mit «I. B.» beschriftet, was für Jakob Bühler steht, den Erbauer des Oberhauses. Auf dem rechten stehen die Initialen seiner Frau Regula Heusser. Das Wappen der Familie Bühler, das auf dem linken Schild abgebildet ist, findet sich an verschiedenen Stellen im Haus wieder.
Blau bepolsteter Ohrensessel mit Beistelltisch

Neues Leben für Grossvaters Lieblingssessel

Polstermöbel stehen in den Zimmern des Oberhauses viele herum. Auf manchen sitzt man sehr hart, andere sind so weich, dass man direkt darin versinkt. Einige sind jedoch so bequem, dass man sich stundenlang hinfläzen wollte. Ein Exemplar der besonders gemütlichen Sorte stand lange im Wohnzimmer meiner Grosseltern in der vorderen Stube.