diverse Schlittschuhkufen, die sich an normale Schuhe fixieren lassen, liegen nebeneinander auf einem Tisch

Mit den Schlittschuhen nach Rapperswil

Der 1. Februar des Jahres 1963 sollte in die Schweizer Geschichtsbücher eingehen. Nachdem ein Glaziologe der ETH die Eisdicke geprüft hatte, wurde der zugefrorene Zürichsee um 12 Uhr mittags für die Bevölkerung freigegeben.
vier Handlaternen hängen vor einer Holzwand, bei der Laterne im Zentrum ist durchs Glas eine halb abgebrannte Kerze sichtbar

Als im Oberhaus das Licht anging

Die Weihnachtszeit ist die Zeit der frühen Sonnenuntergänge und dunklen Nächte. Sie ist aber auch die Zeit der Lichter, die in jeder Strasse, jedem Schaufenster, jeder Stube funkeln. Diese umfassende Beleuchtung ist ein relativ modernes Phänomen: Noch Ende des 19. Jahrhunderts war elektrisches Licht eine Seltenheit. Strassen und Häuser mussten mit Gas, Öl oder Kerzen beleuchtet werden, was aufwändig und teuer war.
fünf Silberlöffel mit Markierungen an den Stielen auf einer Holzoberfläche

Als die Russen flohen und ihre Löffel zurückliessen

Viele der Gegenstände im Oberhaus haben eine Geschichte zu erzählen. Manche Objekte erzählen ziemlich abenteuerliche Geschichten. Eine regelrechte Räuberpistole ist zu fünf mit kyrillischen Schriftzeichen versehenen Silberlöffeln überliefert, die auf dem Esstisch im Windengang ausgestellt sind.
Stefan Bühler steht auf der Freitreppe vor dem Oberhaus und spricht zum Publikum

Nach 2,5 Jahren Projektzeit ist die neue Ausstellung eröffnet

Am letzten Freitag feierten wir mit rund 60 Gästen die Eröffnung der neu kuratierten Ausstellung auf dem Oberhaushof. Bei strahlendem Sonnenschein hiessen wir Geldgeberinnen, Mitarbeitende, Interessierte und Freunde auf dem Hof willkommen und gaben ihnen einen ersten Einblick in die neue Ausstellung.
zwei Gemälde an einer Wand, links das Porträt eines Manns mit Weste, rechts das Porträt einer alten Frau mit Haube

Rundgang durch 250 Jahre Familien- und Hofgeschichte

Diesen Juli eröffnen wir die Ausstellung auf dem Oberhaushof. Dann können Besucherinnen und Besucher das Oberhaus und seine Räume mit historischen Möbeln und Alltagsgegenständen im Rahmen einer Führung entdecken. Die Führungen werden die Objekte im Oberhaus mit den Geschichten der Menschen verknüpfen, die die Geschicke des Oberhaushofs und der Familie Bühler geprägt haben.
Stammbaum der Familie Bühler, als Baum gezeichnet, mit Namenstäfelchen zu den einzelnen Personen

Suchen und Finden im digitalen Stammbaum

Eines der Alleinstellungsmerkmale der Ausstellung Oberhaushof ist, dass ein grosser Teil der Objekte, die sich bei uns im Haus finden, mit einer Person verknüpft ist. Die mit den Objekten verknüpften Personen wiederum sind durch vielfältige verwandtschaftliche Beziehungen untereinander verbunden. Schon früh hatten wir die Idee, diese Beziehungen anhand von Stammbäumen aufzuzeigen.
verschiedene antike Küchenmaschinen auf einem Tisch

Sortieren und Wiederverwenden: Nachhaltiges Ausstellungsdesign auf dem Oberhaushof

Als Kulturanthropologin begegne ich in meiner Arbeit immer häufiger den Themen Nachhaltigkeit und Wiederverwendung, die auch im Museumswesen an Bedeutung gewinnen. Die Herausforderung besteht darin, diese Prinzipien in einer Ausstellung umzusetzen – zum Beispiel bei der Ausstellung auf dem Oberhaushof.
Leonie Rohner packt Schachteln im Dienstgebäude

Von der Uni in die Praxis – Arbeiten im Depot der Ausstellung Oberhaushof

Wohin nach dem Geschichtsstudium? Diese Frage hatte mich schon einige Zeit beschäftigt, als ich das erste Mal vom Ausstellungsprojekt im Oberhaus hörte. Auf der Website erfuhr ich, dass es um den Erhalt von «Lebensspuren» der Familie Bühler aus über zehn Generationen geht. Was das genau heisst, durfte ich in den darauffolgenden Monaten als Projektmitarbeiterin lernen – und dabei wertvolle Erfahrungen als frisch gebackene Historikerin sammeln.
Vitrine mit weissen Aussteuerstücken und Fotografien der Frauen, denen sie gehörten

Was die Frauen in die Ehe brachten

In einem Zimmer im zweiten Obergeschoss des Oberhauses steht eine breite, dreitürige Vitrine. Darin befinden sich diverse Kleidungsstücke, die Frauen als Teil ihrer Aussteuer in die Ehe brachten. Fein säuberlich gebügelt und gefaltet liegen sie da, die aufgestickten Monogramme gut sichtbar.
Hölzerne Türschwelle mit Klinkerboden auf der einen und grobem Holzparkett auf der anderen Seite

Ein Querschnitt durch drei Jahrhunderte Baugeschichte

Aktuell werden im ersten Stock des Oberhauses drei Zimmer sanft renoviert, um sie den Gästen des B&B Oberhaushof zugänglich zu machen. Diese Renovation ist die jüngste in einer langen Geschichte von Umbauten, die das Oberhaus seit seinem Bau im Jahr 1743 erlebt hat. Da solche Eingriffe immer nur einen Teil des Oberhauses betrafen, können wir heute im Haus einen Querschnitt durch die letzten drei Jahrhunderte Baugeschichte betrachten.
Grauer Ordner mit Inventarblättern

Zwischen Papier, PDF und Archivsoftware – Inventarpflege im Oberhaus

Als meine Grossmutter Rosmarie Bühler in den Siebzigerjahren begann, die Objekte im Oberhaus zu pflegen, zu sortieren und nach und nach zu einer Ausstellung zu arrangieren, legte sie parallel dazu ein Inventar der Objekte im Haus an.
Regal mit standardisierten Staatsarchiv-Schachteln mit Material aus dem Oberhaus

Ordnung ist das halbe Leben – die Erschliessung der Archivbestände des Oberhaushofs

Zugegeben: Die Redensart «Ordnung ist das halbe Leben» mag im Alltag etwas abgedroschen klingen. Auf die Archivierung im Allgemeinen und auf die Erschliessung des Archivbestands der Familie Bühler im Speziellen trifft sie jedoch in sehr konkreter Weise und in mehrfacher Hinsicht zu. Rosmarie Bühler-Wildberger (1934–2016) hat im wahrsten Sinne des Wortes ihr «halbes Leben» der Dokumentation, der Sortierung und der Inventarisierung des Haus- und Familienarchivs (sowie der Objekte) gewidmet.
Arbeitsstation mit Arbeitsmaterial, To-Do-Listen und Inventarblättern

Räumen, sortieren, aufbewahren – ein Zwischenbericht aus dem Lebensspuren-Dschungel

Derzeit sieht es in den oberen Stockwerken des Oberhauses etwas chaotisch aus. Überall stapeln sich Schachteln, sind Objekte aufgereiht, hängen Kleider von der Decke. Dazwischen lagern Schrankteile, Regalböden, Tischplatten. Doch das vermeintliche Chaos hat System: Es ist ein Zwischenstand auf dem Weg zur neuen Ausstellung der Lebensspuren, die ab 2024 zugänglich sein soll.
Albert und Rosmarie Bühler-Wildberger als junges Ehepaar im Garten

Sie sortiert die Objekte, er kümmert sich ums Haus

Dass wir heute die Lebensspuren schön sortiert und sauber dokumentiert in den oberen Stockwerken des Oberhauses finden, haben wir hauptsächlich meiner Grossmutter Rosmarie Bühler zu verdanken. Sie war es, die in den Siebzigerjahren begann, Alltagsgegenstände, Kleider, Dokumente etc., die sich über die Jahrhunderte im alten Bauernhaus angesammelt hatten, zu sortieren, ihren Besitzerinnen und Besitzern zuzuordnen und zu thematischen Inszenierungen anzuordnen.
Ecke des Sälis mit Biedermeier-Möbeln, antiken Büchern und Ahnengemälden

Erfassen, pflegen, zugänglich machen – das Projekt zum Erhalt der Lebensspuren

Vor einem halben Jahrhundert lagen die Lebensspuren der Familie Bühler noch unsortiert in den oberen Stockwerken des Oberhauses. In den Siebzigerjahren begann meine Grossmutter Rosmarie Bühler, die Lebensspuren zu sortieren, zu dokumentieren und zu präsentieren. Mit der Hilfe ihres Manns Albert, ihrer Kinder Annemarie und Stefan sowie weiteren Personen pflegte sie in den kommenden dreissig Jahren die Sammlung und machte sie mit Führungen für Gruppen und Privatpersonen zugänglich.