
Ein Wappen für Feldbach
Über der Haustür auf der Nordseite des Oberhauses prangen zwei Wappenschilde auf einer schwarzen Steinplatte. Der linke ist mit «I. B.» beschriftet, was für Jakob Bühler steht, den Erbauer des Oberhauses. Auf dem rechten stehen die Initialen seiner Frau Regula Heusser. Das Wappen der Familie Bühler, das auf dem linken Schild abgebildet ist, findet sich an verschiedenen Stellen im Haus wieder.

Neues Leben für Grossvaters Lieblingssessel
Polstermöbel stehen in den Zimmern des Oberhauses viele herum. Auf manchen sitzt man sehr hart, andere sind so weich, dass man direkt darin versinkt. Einige sind jedoch so bequem, dass man sich stundenlang hinfläzen wollte. Ein Exemplar der besonders gemütlichen Sorte stand lange im Wohnzimmer meiner Grosseltern in der vorderen Stube.

Flinke Schönwettergäste
Bei uns auf dem Hof kann man einer Menge Tiere begegnen: Unterhalb des Hofplatzes steht der Stall mit unseren fünf Zwerghühnern, welche die Frühstückseier für das Bed & Breakfast liefern. Auf den Weideflächen unterhalb des Hofes grasen mitunter ein paar Kühe, weiter unten in der Nähe des Seeufers hält unser Nachbar Schweine. Und unserem Kater Luigi begegnet man oft im und ums Oberhaus.

Kochen, Essen und Verweilen im ehemaligen Waschhaus
Das B&B Oberhaushof ist ein «Work in Progress». Die Ferienmaisonette und das erste Studio sind mittlerweile für unsere Gäste geöffnet, ein Doppelzimmer wird bald folgen. Sobald wir die Baufreigabe erhalten, bauen wir in der bestehenden grossen Küche ein Badezimmer ein, das das Doppelzimmer «Glärnisch» komplettiert.

Getreidezüchtung auf dem Oberhaushof
Die biodynamische Pflanzenzüchtung gzpk setzt sich seit über 35 Jahren für eine nachhaltige Landwirtschaft ein und leistet damit auch einen Beitrag zur regionalen Ernährungssicherheit. In dieser Zeit hat sich viel getan. Der Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden und die Rücksicht auf den Erhalt einer grossen Artenvielfalt in und um den landwirtschaftlichen Raum werden vermehrt als Teil einer nachhaltigen Entwicklung anerkannt und Biozüchtungen gewinnen an Bedeutung.

Biologisch-dynamische Bewirtschaftung der Oberhauswiesen
Die landwirtschaftlichen Flächen zwischen dem Oberhaus und dem Seeuferwerden nach Demeter-Richtlinien biologisch-dynamisch bewirtschaftet. Die Bewirtschaftung teilen sich vier selbständige Betriebe – besser gesagt: sie ergänzen sich gegenseitig in einer vielfältigen, modernen Nutzung der Landflächen. Das Konstrukt von vier zusammenarbeitenden Betrieben, die ihre Aufgaben und Pflichten in einem internen Vertrag geregelt haben, entstand im Jahre 2006.

Evolution des Bügeleisens
Im Oberhaus befinden sich Gegenstände aus zweieinhalb Jahrhunderten. Von manchen Gegenständen haben wir deshalb mehrere Exemplare aus unterschiedlichen Zeiten. Dazu gehören zahlreiche Kleidungsstücke, aber auch Möbel, Werkzeuge oder Haushaltgegenstände. Eine der interessantesten Produktreihen ist jene der Bügeleisen.

Den Strom nach Feldbach geholt
Die in der Stadt lebenden Verwandten sahen mitunter leicht abschätzig auf die Bewohner des Oberhaushofs hinunter, die als Bauern in Feldbach nichts von den Geschehnissen in der Welt mitbekämen. Dieser Eindruck stimmte jedoch überhaupt nicht. Die Oberhausbauern zeigten stets ein reges Interesse an den politischen, gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen ihrer Zeit.

Das Buch (8): Bertha Bühlers Filmrollen
Wir sind am Schreiben. Dabei müssen wir auch Pausen einlegen und gehen dann durch die Zimmer im Oberhaus. In der Eckkammer bleiben wir vor der Glasvitirine mit den alten Kameras stehen. Die eine Balgkamera stammt von Anna Boller vom Bollergut und wurde auch von ihrem Vater Adolf um 1900 benutzt. Daneben die elegante und handliche Rollfimkamera der Marke Contessa-Nettel, Modell Piccolette, mit der Bertha Bühler bis Mitte der 1960er Jahre fotografierte.

Kaffee aus Wegwarten-Wurzeln
Im Bestand des Oberhauses befinden sich einige kuriose Küchengeräte. Eines davon ist die sogenannte «Wägluegere-Schnätzli», eine Schneidemaschine für die Wurzeln der Wegwarte, auch bekannt unter dem Namen Zichorie oder Chicorée. Das Gerät steht auf dem Tisch in der ehemaligen Wäschekammer, wo meine Grosseltern die im Haus gefundene Kücheneinrichtung versammelt haben.

Himmlisch schlafen im Himmelbett von 1730
Schon bald kehrt wieder Leben ins Oberhaus ein – im Frühling eröffnet das B&B Oberhaushof. Die Gäste übernachten bei uns in historischen Räumen, die teilweise mit alten Möbeln aus dem Haus, teilweise mit modernen Möbeln eingerichtet sind. Zwei ganz besondere Schmuckstücke sind die Himmelbetten von 1730 und 1734, die wir für unsere Gäste hergerichtet haben.

Hedis Linde
Vor beinah hundert Jahren, am 5. Januar 1921, kam die zweite Tochter des Hauptmanns Albert Bühler und seiner Frau Hedwig Bühler-Boller zur Welt. Sie bekam den Namen Hedwig nach ihrer Mutter, genannt wurde sie jedoch – wie die Mutter – einfach Hedi.

Das Buch (7): «Räumung & Auszug aus dem Oberhaus»
Forschen und Recherchieren ist eine sehr zielgerichtete Arbeit und erfordert ein fokussiertes Vorgehen, um sich nicht in den Bergen von Quellen und der Flut von Informationen zu verlieren. Dabei hat aber auch immer der Zufall seine Hand im Spiel, dass plötzlich das Auge an einer Überschrift, einem Satz, einem einzelnen Wort hängen bleibt oder einem etwas in die Finger kommt, wonach man nicht gesucht hat. So sind wir auf ein Bündel herausgerissener Seiten aus einem Kassabuch gestossen, überschrieben mit «Räumung & Auszug aus dem Oberhaus». Sofort erkennen wir die spitze Handschrift von Hedwig Bühler-Boller, der Schwiegermutter von Rosmarie Bühler-Wildberger.

Wie Feldbach zu seinem Bahnanschluss kam
Ende des letzten Jahrtausends schrieb mein Grossvater Albert Bühler für das Zürcher Taschenbuch einen Artikel mit dem Titel «100 Jahre rechtsufrige Zürichseebahn». Darin erzählte er die bewegte Geschichte vom Bau der Bahnlinie, die Feldbach seit 1894 mit Zürich verbindet. Seine Erzählung zeigt: Es hätte auch alles anders kommen können.

Frisch ab Quelle
In einer Vitrine im sogenannten «Säli» im ersten Stock des Oberhauses liegt eine Skizze des Dorfs Feldbach um das Jahr 1800. Neben Gebäuden und Wegen sind darauf die privaten Wasserleitungen verzeichnet, die das Dorf mit frischem Quellwasser versorgten. Unten rechts auf der Skizze ist eine Legende angebracht: Hier steht, wer wie viel Anteil an dem Wasser hatte, das die Feldbacher bei einer Quelle oberhalb des heutigen Schulhauses angezapft hatten.