Suchen und Finden im digitalen Stammbaum
Eines der Alleinstellungsmerkmale der Ausstellung Oberhaushof ist, dass ein grosser Teil der Objekte, die sich bei uns im Haus finden, mit einer Person verknüpft ist. Die mit den Objekten verknüpften Personen wiederum sind durch vielfältige verwandtschaftliche Beziehungen untereinander verbunden. Schon früh hatten wir die Idee, diese Beziehungen anhand von Stammbäumen aufzuzeigen.
Ein Querschnitt durch drei Jahrhunderte Baugeschichte
Aktuell werden im ersten Stock des Oberhauses drei Zimmer sanft renoviert, um sie den Gästen des B&B Oberhaushof zugänglich zu machen. Diese Renovation ist die jüngste in einer langen Geschichte von Umbauten, die das Oberhaus seit seinem Bau im Jahr 1743 erlebt hat. Da solche Eingriffe immer nur einen Teil des Oberhauses betrafen, können wir heute im Haus einen Querschnitt durch die letzten drei Jahrhunderte Baugeschichte betrachten.
Eine neue Idee für alte Fenster
In den 1960er-Jahren, als meine Grosseltern Albert und Rosmarie Bühler den Hof übernahmen, bekam das Oberhaus neue Fenster. In den bewohnten Räumen im Erdgeschoss wurden die alten Sprossenfenster ausgebaut und moderne Isolierfenster ohne Sprossen eingesetzt. Dadurch wurde vieles einfacher.
Sie sortiert die Objekte, er kümmert sich ums Haus
Dass wir heute die Lebensspuren schön sortiert und sauber dokumentiert in den oberen Stockwerken des Oberhauses finden, haben wir hauptsächlich meiner Grossmutter Rosmarie Bühler zu verdanken. Sie war es, die in den Siebzigerjahren begann, Alltagsgegenstände, Kleider, Dokumente etc., die sich über die Jahrhunderte im alten Bauernhaus angesammelt hatten, zu sortieren, ihren Besitzerinnen und Besitzern zuzuordnen und zu thematischen Inszenierungen anzuordnen.
Der Garten im Wandel der Zeit
Auf der Südseite des Oberhauses befindet sich eine rechteckige Rasenfläche, die gegen aussen durch ein Band von Blumenbeeten begrenzt wird. Rundherum senkt sich das Gelände gegen die Felder ab, der Garten verläuft jedoch ebenerdig zur Grundfläche des Oberhauses und wird gegen Süden von einer Mauer abgesichert.
Neues Leben für Grossvaters Lieblingssessel
Polstermöbel stehen in den Zimmern des Oberhauses viele herum. Auf manchen sitzt man sehr hart, andere sind so weich, dass man direkt darin versinkt. Einige sind jedoch so bequem, dass man sich stundenlang hinfläzen wollte. Ein Exemplar der besonders gemütlichen Sorte stand lange im Wohnzimmer meiner Grosseltern in der vorderen Stube.
Kochen, Essen und Verweilen im ehemaligen Waschhaus
Das B&B Oberhaushof ist ein «Work in Progress». Die Ferienmaisonette und das erste Studio sind mittlerweile für unsere Gäste geöffnet, ein Doppelzimmer wird bald folgen. Sobald wir die Baufreigabe erhalten, bauen wir in der bestehenden grossen Küche ein Badezimmer ein, das das Doppelzimmer «Glärnisch» komplettiert.
Das Buch (7): «Räumung & Auszug aus dem Oberhaus»
Forschen und Recherchieren ist eine sehr zielgerichtete Arbeit und erfordert ein fokussiertes Vorgehen, um sich nicht in den Bergen von Quellen und der Flut von Informationen zu verlieren. Dabei hat aber auch immer der Zufall seine Hand im Spiel, dass plötzlich das Auge an einer Überschrift, einem Satz, einem einzelnen Wort hängen bleibt oder einem etwas in die Finger kommt, wonach man nicht gesucht hat. So sind wir auf ein Bündel herausgerissener Seiten aus einem Kassabuch gestossen, überschrieben mit «Räumung & Auszug aus dem Oberhaus». Sofort erkennen wir die spitze Handschrift von Hedwig Bühler-Boller, der Schwiegermutter von Rosmarie Bühler-Wildberger.
Das Bootshaus des Albert Bühler
Der Oberhaushof liegt direkt am Zürichsee - mit Blick über die Bucht bis zum Schloss Rapperswil. Das dazugehörige Landwirtschaftsland reicht bis zum Ried. Ein schmaler Holzsteg führt durch den Schilfgürtel zum vermeintlich alten, bescheidenen Bootshaus mit der vergrauten Holzverschalung über einem schlichten Betonsockel.
Der Stammbaum der Familie Bühler
In einem stattlich eingerichteten Zimmer im ersten Stock des Oberhauses – dem sogenannten Säli – hängt der Stammbaum der Familie Bühler. Er reicht von Hans Büler und Elsa Roth, die irgendwann im 15. Jahrhundert gelebt haben, bis zur Generation meiner Urgrosseltern Albert und Bertha Bühler.
Der doppelte Albert
In meinem letzten Blogbeitrag erzählte ich vom Buch «Stilles Ufer» meines Urgrossvaters Albert Bühler. Dabei erwähnte ich, dass der Maler Victor Wildhaber die Zeichnungen für das Buch beigesteuert hatte. Dieser in Stäfa ansässige Maler pflegte eine langjährige Beziehung zur Familie Bühler und fertigte zahlreiche Bilder vom Oberhaushof und seinen Bewohnern an.