Kellergewölbe mit alten Weinfässern und Mostflaschen

Spuren des Weinbaus auf dem Oberhaushof

Der Herbst ist die Zeit der Weinlese. In den Rebbergen rund um Feldbach herrscht in dieser Zeit rege Betriebsamkeit. Die Weinbäuerinnen und Weinbauern ernten die reifen Trauben und beginnen sie zu Wein zu verarbeiten. Auch auf dem Oberhaushof wurde früher Wein gewonnen.
Antike Kommode mit Marmorauflage und Spiegel

Antike Möbel neu genutzt

Diesen Frühling wurden im ersten Stock des Oberhauses drei neue Zimmer für die Gäste des B&B Oberhaushof eröffnet. Die Zimmer befinden sich auf der Westseite des Hauses und wurden ursprünglich als Familienstuben oder Schlafzimmer genutzt. Für die Nutzung als Gästezimmer wurden die Räume sanft restauriert. Ihr historisches Flair mit Stuckdecken, Wandtäfern und Tapeten wurde aber erhalten.
Hölzerne Türschwelle mit Klinkerboden auf der einen und grobem Holzparkett auf der anderen Seite

Ein Querschnitt durch drei Jahrhunderte Baugeschichte

Aktuell werden im ersten Stock des Oberhauses drei Zimmer sanft renoviert, um sie den Gästen des B&B Oberhaushof zugänglich zu machen. Diese Renovation ist die jüngste in einer langen Geschichte von Umbauten, die das Oberhaus seit seinem Bau im Jahr 1743 erlebt hat. Da solche Eingriffe immer nur einen Teil des Oberhauses betrafen, können wir heute im Haus einen Querschnitt durch die letzten drei Jahrhunderte Baugeschichte betrachten.
Das Waschhaus während dem Umbau: Soeben wurden zwei Türöffnungen gegen Süden herausgebrochen

Den Rohdiamanten zum Leuchten bringen

Seien wir ehrlich: Die Aufgabe, die in Feldbach auf uns, Hinder Kalberer Architekten, gewartet hat, ist ein Traum. Mit grosser Freude befassten und befassen wir uns intensiv mit dem Ort und dessen Geschichte und tauchen ein in die Bausubstanz, die wir umgestalten dürfen.
Südfassade des Oberhauses mit sprossenlosen Isolierfenstern im Erdgeschoss

Eine neue Idee für alte Fenster

In den 1960er-Jahren, als meine Grosseltern Albert und Rosmarie Bühler den Hof übernahmen, bekam das Oberhaus neue Fenster. In den bewohnten Räumen im Erdgeschoss wurden die alten Sprossenfenster ausgebaut und moderne Isolierfenster ohne Sprossen eingesetzt. Dadurch wurde vieles einfacher.
Blumen-Velo vor Aussicht auf Feldbacher Bucht

Der Garten im Wandel der Zeit

Auf der Südseite des Oberhauses befindet sich eine rechteckige Rasenfläche, die gegen aussen durch ein Band von Blumenbeeten begrenzt wird. Rundherum senkt sich das Gelände gegen die Felder ab, der Garten verläuft jedoch ebenerdig zur Grundfläche des Oberhauses und wird gegen Süden von einer Mauer abgesichert.
Nordfassade des Waschhauses mit Holzläden und Holztür

Kochen, Essen und Verweilen im ehemaligen Waschhaus

Das B&B Oberhaushof ist ein «Work in Progress». Die Ferienmaisonette und das erste Studio sind mittlerweile für unsere Gäste geöffnet, ein Doppelzimmer wird bald folgen. Sobald wir die Baufreigabe erhalten, bauen wir in der bestehenden grossen Küche ein Badezimmer ein, das das Doppelzimmer «Glärnisch» komplettiert.
Freiliegende Elektroleitungen mit Keramik-Isolatoren an einer Zimmerdecke

Den Strom nach Feldbach geholt

Die in der Stadt lebenden Verwandten sahen mitunter leicht abschätzig auf die Bewohner des Oberhaushofs hinunter, die als Bauern in Feldbach nichts von den Geschehnissen in der Welt mitbekämen. Dieser Eindruck stimmte jedoch überhaupt nicht. Die Oberhausbauern zeigten stets ein reges Interesse an den politischen, gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen ihrer Zeit.
Wasserversorgungsplan von Feldbach um 1800 mit Skizzen der Häuser und Landwirtschaftsgebäude

Frisch ab Quelle

In einer Vitrine im sogenannten «Säli» im ersten Stock des Oberhauses liegt eine Skizze des Dorfs Feldbach um das Jahr 1800. Neben Gebäuden und Wegen sind darauf die privaten Wasserleitungen verzeichnet, die das Dorf mit frischem Quellwasser versorgten. Unten rechts auf der Skizze ist eine Legende angebracht: Hier steht, wer wie viel Anteil an dem Wasser hatte, das die Feldbacher bei einer Quelle oberhalb des heutigen Schulhauses angezapft hatten.
Blick aufs Badhaus vom Steg

Das Bootshaus des Albert Bühler

Der Oberhaushof liegt direkt am Zürichsee - mit Blick über die Bucht bis zum Schloss Rapperswil. Das dazugehörige Landwirtschaftsland reicht bis zum Ried. Ein schmaler Holzsteg führt durch den Schilfgürtel zum vermeintlich alten, bescheidenen Bootshaus mit der vergrauten Holzverschalung über einem schlichten Betonsockel.
Weinbauernhaus Barenberg in Bubikon

Das Buch (6): Der Barenberg – barocke Pracht von unwahrscheinlicher Grösse

Kaum ein Gebäude zeugt gleichermassen vom ehemaligen Reichtum der Familie Bühler von Feldbach wie der 1707 erbaute Barenberg in der Gemeinde Bubikon: im Stil der Weinbauhäuser des Zürichsees, ähnlich dem rund drei Jahrzehnte später erstellten Oberhaus, aber um einiges grösser noch. Vom kleinen Egelsee kommend sticht uns der Prachtbau mit der grossen, gemalten Sonnenuhr ins Auge.
Weinbauernhaus in der Hueb in Wald

Das Buch (5): Bollergut Hinteregg – Mühle Stäfa – Hueb ausserhalb Wald

n den Briefen und Rechnungsbüchern tauchen da und dort die Namen Bollergut und Mühle Stäfa sowie andere Häuser auf, die einen Zusammenhang mit der Geschichte der Familie Bühler aufweisen. Um einen Augenschein zu nehmen, fahren wir dorthin: Das Bollergut in Hinteregg auf der Forch ist das Elternhaus von Hedwig Bühler-Boller (1893–1989), der Frau des Hauptmanns.
Bauplan der Oberhaushof-Scheune auf blauem Sandpapier

Kunst am Bauplan

Neben dem Oberhaus selbst befinden sich auf dem Oberhaushof verschiedene weitere Gebäude. Eines davon ist die Scheune aus dem Jahr 1893. Im Erdgeschoss, wo früher Kühe gehalten wurden, hat heute die Getreidezüchtung Peter Kunz ihr Labor. Der alte Heuboden ist als Lager vermietet.
An Hauswand aufgereihte alte Fenster, links Fenster mit Kabinettscheiben, rechts Sprossenfenster

Neue alte Fenster

Heute war der erste volle Arbeitstag im Oberhaus. Nicht überraschend beginnt das Einrichten des B&B erst einmal mit Entrümpeln. Dabei kamen auch ein paar alte Fenster zum Vorschein. Im Moment sind sie noch ziemlich matt, aber wenn der Staub der letzten Jahrzehnte erst einmal weg ist, werden sie wieder leuchten – besonders die farbigen Fenster auf der linken Seite des Bildes.
Wohnung in der Trotte mit alten Balken und modernen Einbauten mit Holz-Oberflächen

Umbau und Umnutzung der Trotte

Der Oberhaushof besteht nicht aus dem Oberhaus allein. Neben der Scheune und anderen Wirtschaftsgebäuden gehört auch die Trotte zum Ensemble des Hofes. Der Riegelbau zwischen Seestrasse und Oberhaus diente nach seiner Erbauung 1719 als Weinkelterei – im Dialekt «Trotte» genannt –, später als Lagerhaus.