Ein Glücksbringer erzählt Familiengeschichte

Bild: Martin Zeller

Ein Beitrag von Edith Werffeli.

Die Ausstellung Oberhaushof nimmt sichtlich Form an und wir sind unserem Ziel bereits einen grossen Schritt nähergekommen: Die Eröffnung der neu kuratierten Ausstellung ist für Freitag, den 5. Juli geplant.

Die meisten Räume sind bereits eingerichtet und viele der unzähligen Alltagsobjekte sind an ihrem finalen Platz. Eine sinnige Auswahl und Platzierung der über 80’000 Objekte vorzunehmen, war nicht ganz einfach. Um das zu erreichen, habe ich die Objekte nach einfachen Fragen strukturiert: Wer war die Familie Bühler? Wie lebte sie? Was ass sie? Was arbeitete und spielte sie? Jeder dieser Fragen teilte ich einen Raum zu. Diese Einteilung ermöglichte es, Objekte einem Raum zuzuordnen und sie thematisch logisch auszustellen. Auch ist durch diese Strukturierung die Ausstellung für Besucherinnen und Besucher schnell erfassbar und bleibt einladend.

in Plastik verpackte Taufröckchen hängen an einer Wand
Die frisch gewaschenen Taufkleider sind bereit für die Eröffnung. Bild: Eline Keller-Sørensen

Besonders gelungen ist die Einteilung im Raum über die Familiengeschichte und die Verwandtschaften. Der Raum ist inhaltlich spannend, stringent eingerichtet und wirkt dennoch poetisch. Die Objekte sind gezielt platziert und erzählen persönliche Geschichten der ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner des Oberhauses und ihrer Verwandten. Über 100 Jahre alte Schoppenflaschen, historische Hygieneartikel sowie die filigranen Taufkleider sind spezielle Hingucker.

Ein Objekt hat es besonders in sich: Es ist ein Glücksbringer, der an Hochzeiten verschenkt wurde – ein Röhrchen, aus dem kleine Püppchen herauskommen, die den Vermählten einen grossen Kindersegen bringen sollen.

Unter den Kopfkissen der Kinderbettchen liegt zudem eine schöne Botschaft versteckt: Handschriftlich sind hier alle Kinder notiert, die über die Generationen im jeweiligen Bettchen geschlafen haben.

Und natürlich darf in diesem Raum ein ausgestelltes Brautkleid nicht fehlen – welche ehemalige Bewohnerin es getragen hat, verrate ich allerdings an dieser Stelle nicht!

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